Herzlich willkommen zu meinem neuen Newsletter!
Einiges ist inzwischen passiert - Zeit für ein Update! Wir leben in einer sehr besonderen Zeit, in der die Bedeutung von “Beziehung” wohl für viele nochmals an Tiefe gewonnen hat. Wir vermissen einander, schätzen face-to-face-Begegnungen, erleben Umarmungen nochmals ganz anders und viele sehnen sich nach dem Ende von Masken, Distanz und Einsamkeit. Ich bin dankbar durch unseren gemeinschaftlichen Lebensstil auch bei Begrenzungen von aussen in Beziehung mit andern sein zu können. Und ich hoffe, dass Du Gelegenheit hast, gerade in diesen Zeiten mit Menschen umgeben zu sein, die echt und nahbar in Beziehung sind. Und einmal mehr dürfen wir uns der tragfähigen Beziehung zu unserem himmlischen Vater bewusst sein, dessen Liebe in allem trägt und hält. Dies zu erleben wünsche ich Dir und mir täglich neu. Zu Beginn der Pandemie las ich in den Losungen folgenden Vers aus dem zweiten Timotheusbrief, der mir seitdem noch kostbarer wurde. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Ängstlichkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. 2. Tim 1,7 In diesem Geist und Sinn hoffe ich, mit diesem Newsletter etwas Er-mutig-endes weitergeben zu dürfen. Neuorientierung In Mitten des Lockdowns im Frühjahr 2020 habe ich mich entschieden, meine langjährige Tätigkeit in der Klinik Sonnenhalde, in der ich zuletzt als Oberarzt drei Jahre lang eine stationäre Abteilung leiten durfte, zu verlassen. Das war ein langer und auch schmerzhafter Entscheidungsprozess. Veranlasst dazu wurde ich dazu unter anderem von unseren Zukunftsplänen. Wir werden als Wohngemeinschaft Ende Juni umziehen in den Wohnpark des DMH (Diakonissen Mutterhaus) auf St. Chrischona, wo wir mit zwei weiteren befreundeten Familien als Kernteam die dort entstehende “Dorfgemeinschaft” mitprägen dürfen. Darauf freuen wir uns, wenngleich der Abschied vom Moosrain uns jetzt schon schwerfällt. Wir sind dankbar für all die Jahre, in denen wir hier gemeinschaftlich und freundschaftlich im Miteinander unterwegs sein durften, wie wir und unsere Familie hier wachsen konnten. Wir sind gespannt auf unsere neue “Dorfgemeinschaft” und durften schon ein paar Interessenten kennenlernen. Mehr Informationen diesbezüglich kannst Du auf der Wohnpark-Seite finden. Mit dem Umzug nach St. Chrischona bietet es sich auch an, dort vorhandene Praxisräumlichkeiten als kleines Therapie- und Beratungszentrum zu nutzen. Was lange eine visionärer Gedanke war, wird nun immer konkreter. Ich suchte nach einer möglichen Partnerorganisation und wurde - im Lockdown 2020 - auf die Idee gebracht, Wise Medicine als mögliche Dachorganisation näher kennenzulernen. Wisemed hatte im April 2020 soeben seine Türen im ersten Gesundheitszentrum in Winterthur geöffnet und bietet dort integrative Medizin an. Mit Heinz Lüscher, dem visionären Vordenker dieses Projekts, war ich zuvor schon eine Weile im Kontakt. So habe ich mich inzwischen selbständig gemacht und arbeite seit Dezember 2020 an zwei Tagen pro Woche in Winterthur. Neben Psychotherapien habe ich nun mehr Raum für Supervisionen, Coachings, Referate und auch für meine Familie. Zudem habe ich neu ein kleines Pensum als Gastdozent im Theologischen Seminar Chrischona (TSC), was mir ebenfalls Freude macht. Seit meinem Wechsel in die Selbständigkeit bin ich mich als Psychiater neu am definieren. Meine Zurückhaltung bzgl. Psychopharmaka hatte sich in den letzten Jahren schon entwickelt (mehr dazu auch im Video ganz unten), seit ich nun aber selbständig bin, stellte sich mir die Frage, wie ich mich in diesem Feld nun positionieren will. Meine Zurückhaltung blieb und ich lernte - oft auch durch Hörbücher, Podcasts und Vorträge unterwegs zwischen Riehen und Winterthur - nochmals viel Neues und Spannendes kennen. Vitalstoffe, Aminosäuren und Mitochondrien Ich habe mich mit neuem Effort in die Welt von Nahrungsergänzung, Vitaminen, Mineralien und Ernährung gestürzt und viel Interessantes kennengelernt, Vieles wurde mir neu bewusst und einiges ist mir immer noch ein Rätsel. Ich habe von Hämopyrrolaktamurie gelesen, mehr über Lithium-Low-Dosis-Behandlungen gelernt, die Bedeutung von Vitamin D, Omega 3, Zink, Magnesium nochmals mehr verinnerlicht - und das Thema Aminosäuren für mich entdeckt. Aminosäuren kannte ich vom Studium als Bestandteile von Eiweiss - neben Kohlenhydraten und Fetten einer der drei Makronährstoffe. Dass Aminosäuren auch für die Psychiatrie interessant sein könnten, war mir bis dahin nur am Rande bewusst. Bis ich Bücher von Julia Ross und anderen zu lesen begann und mir die Zusammenhänge zwischen Neurotransmittern und Aminosäuren klarer wurden. Mir war nicht (mehr?) bewusst, dass z. B. Serotonin - einer der zentralen Neurotransmitter bei psychischen Erkrankungen (vor allem Depressionen, Ängsten aber auch Zwängen) - aus der Aminosäure Tryptophan umgewandelt wird. Als Zwischenschritt entsteht 5-HTP, welches man - wie das Tryptophan auch - als Nahrungsergänzung zu sich nehmen kann. Serotonin ist das “Wohlfühlhormon”, aus welchem dann auch das Melatonin - unser Schlafhormon - hergestellt wird. Die üblichen Antidepressiva sorgen in der Regel dafür, dass das wenige Serotonin, das vorhanden ist, länger im synaptischen Spalt wirken kann (deshalb “Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer”, SSRI). Dies führt zwar zu einer etwas verbesserten Stimmungslage (die Datenlage dazu ist auf lange Sicht jedoch kritisch zu sehen), induziert jedoch auf gewisse Weise ein Ungleichgewicht, welches vorher nicht da war. Da empfinde ich es als natürlicher und interessanter, den vorhandenen Mangel mit den Bauteilen, die dafür benötigt werden, zu beheben, so dass der Körper wieder normal funktionieren kann. Dies geht nicht nur bei Serotonin, sondern auch bei den Katecholaminen (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin), was mehr Energie, Antrieb, Konzentrationsfähigkeit bewirken kann über die Einnahme der Aminosäure Tyrosin (oder dessen Vorläufer Phenylalanin). Und man kann auch GABA - den wichtigsten hemmenden Botenstoff im Gehirn - einnehmen und eine entspannende Wirkung erleben. Auch die Endorphin-Achse kann mit Aminosäuren (DLPA, D-L-Phenylalanin) unterstützt werden. Für mich spannendes Neuland und sinnvolle Medizin. Dass es für den Umbau der verschiedenen Substanzen zusätzliche Ko-Faktoren braucht, ist ebenfalls nachvollziehbar (siehe auch untenstehendes Bild, die Ko-Faktoren sind in weiss aufgeführt). Das unterstreicht den Wert von Magnesium, Zink, Vitamin C, B-Vitaminen & Co. nochmals. Mir ist es auch sympathisch, dass die Aminosäuren in der Regel nur vorübergehend (meist wenige Monate) eingenommen werden, um in der Zwischenzeit mit der neu gewonnenen Energie auch Lifestyle-Veränderungen (mehr Bewegung, Ernährung mit weniger Kohlenhydraten und mehr Proteinen) anzugehen, die nachhaltig zu psychischer Gesundheit beitragen. Mittlerweile empfehle ich immer wieder die Durchführung des Stimmungstyp-Fragebogens nach Julia Ross und danach die Einnahme der entsprechenden Aminosäuren - mit erfreulichem Effekt! Einzelne schlafen besser, haben mehr Energie, können sich besser konzentrieren, erleben sich bzgl. Kohlenhydrathunger stabiler oder sind entspannter. Bemerkenswert. Wenn Du Dir dies auch mal anschauen magst, findest Du den Fragebogen von Julia Ross hier. Das entsprechende Buch “Was die Seele essen will” ist soeben in einer Neuauflage nochmals erschienen. Nebst Aminosäuren, welche die Hormone des zentralen Nervensystems (Neurotransmitter) fördern können, habe ich mich auch mit anderen Hormonen, insbesondere den Nebennierenhormonen, begonnen zu beschäftigen. Auch da erlebe ich Patienten, die nach Substitution von Progesteron, Cortisol, Estriol, Estradiol & Co. - mit bioidentischen Hormonen, welche auf die Haut aufgetragen werden - wieder deutlich mehr an Lebensqualität, mehr Energie und eine verbesserte Stimmungslage erleben. Dass die Schilddrüse bei psychischen Störungen wichtig ist, ist bekannt. Dass es sich aber wirklich auch lohnen kann, ein Cortisol-Tagesprofil oder eine Analyse der Sexualsteroide mittels Speicheltest (einfach zuhause in ein Röhrchen spucken) durchzuführen, beginne ich mehr zu verstehen. Ein Thema, bei dem ich schon die wichtige Bedeutung, aber noch lange nicht die Einzelheiten verstanden habe, ist die Mitochondrienmedizin. Mitochondrien als Kraftwerke unserer Zellen, welche die “Energiewährung” des Körpers, das ATP, herstellen, waren im Medizinstudium selbstverständlich Thema. Dass mitochondriale Dysfunktion aber mit verschiedensten körperlichen und psychischen Erkrankungen - gerade auch chronischen Erschöpfungsproblematiken - zusammenhängen kann, bin ich noch am Entdecken. Mitochondrienmedizin ist - nebst der weiter intensiven Beforschung der Gut-Brain-Achse - ein aktueller und spannender Forschungszweig, wo auch Krebsforschung und Anti-Aging-Medizin adressiert werden. Die Unterstützung der Mitochondrien bedeutet auf praktischer Ebene dann mehr körperliche Bewegung und vor allem Ernährung und Nahrungsergänzung - mit B-Vitaminen, Coenzym Q10, PQQ, NADH, Magnesium, Zink, Eisen, Mangan, Alphaliponsäure, Omega-3, Kupfer, Selen und anderen. Es gibt Ärzte, die vermuten, dass Mitochondrienmedizin künftig das zentrale Element sein wird, dass die verschiedensten medizinischen Fachrichtungen verbinden wird. Onlinekurs Schemapädagogik (Link) Vor kurzem wurde ein lange gehegter Plan Realität. Zusammen mit Madeleine Rytz ist ein Onlinekurs entstanden, in dem wir die Grundlagen der Schematheorie, Selbsterfahrungselemente und viele praktische Umsetzungen für Pädagogen zur Verfügung stellen. Im Zuge der Pandemie haben viele gelernt, dass man sich Wissen in Onlinekursen aneignen kann - zeit- und kosteneffizient. Da sowohl Madeleine Rytz als auch ich für unsere Workshops und Referate Equipment erworben und uns Wissen erarbeitet haben, konnten wir dies auch für den Onlinekurs nutzen. Ich empfehle diesen Kurs allen an Pädagogik und Erziehung Interessierten wärmstens - schau Dir das kostenlose Einführungsvideo an und prüfe, ob dies für Dich oder jemanden, den Du kennst, hilfreich sein könnte. Ein weiterer Kurs für Seelsorger*innen ist geplant. Zudem wünsche ich mir, einen erfahrungsorientierten Onlinekurs zu gestalten für alle, die an ihren eigenen Mustern arbeiten wollen. Prophylaxe, Frühbehandlung und sogar Therapie bei COVID-19…? Ein Thema, das ich hier gern auch noch zur Verfügung stellen möchte; es gibt verschiedene Protokolle zur Prophylaxe und Therapie von COVID-19 - ein medial kaum behandeltes Thema. Ohne auf die Hintergründe eingehen zu wollen, hoffe ich durch diese Info einen kleinen Beitrag zur Angstreduktion leisten zu können. Interessanterweise geht es in diesen Protokollen einmal mehr um Vitamin D, um Vitamin C, um Zink und neuerdings in einem Protokoll auch um Melatonin. Es gibt zu allem Untersuchungen, auch wenn grössere randomisierte kontrollierte Studien weniger aktiv verfolgt werden, als man dies könnte. Einer der weltweit sicherlich erfahrensten Experten in diesem Bereich ist Peter McCollough. Ich verlinke zwei der wichtigsten Protokolle unten, welche Du Dir bei Interesse ansehen kannst. Verschiedene Untersuchungen zeigten z. B., dass ein guter Vitamin D-Spiegel im Vergleich zu einem tiefen Spiegel einen deutlich weniger schwerwiegenden Verlauf von COVID-19 begünstigt. Wenn man weiss, wie wichtig Vitamin D auch für psychische Erkrankungen ist und dass 60-80% der Deutschen (und wohl auch der Schweizer) einen Mangel haben, ist es fast immer sinnvoll, genügend Vitamin D (das bedeutet meistens 2000-4000 IE pro Tag) zu supplementieren. Wer mehr über Vitamin D und COVID-19 hören möchte, sei auf die Akademie für Menschliche Medizin mit Prof. Jörg Spitz hingewiesen (Youtube-Link hier). Ivermectin ist ein Antiparasitikum, das schon lange bekannt ist, leider in der Schweiz nicht erhältlich ist und sich bei der Behandlung von COVID-19 als wirksam erweist. Sogar bei Long Covid hat Ivermectin zu einer beeindruckenden Symptomreduktion geführt. Weitere Substanzen, die bei Long Covid zu helfen scheinen, kommen auch wieder aus der Nährstoff- und Mitochondrienmedizin: Zink, Selen, Vitamin D, Niacin, Vitamin C, Quercetin. hier die Protokolle und Links zum Stöbern: I-MASK Protokoll der FLCCC: https://covid19criticalcare.com/wp-content/uploads/2020/12/FLCCC_Alliance-I-MASKplus-Protocol-DEUTSCH.pdf Treatment Guide der AAPS, an dem auch Peter McCollough mitgewirkt hat: https://aapsonline.org/CovidPatientTreatmentGuide.pdf Übersicht der Swiss Policy Research mit vielen Links: https://swprs.org/zur-behandlung-von-covid-19/ Es gibt auch Hinweise, dass Omega-3 Fettsäuren sich hilfreich bei COVID-19 auswirken. Ohnehin ist es auch in Anbetracht der Risikofaktoren wie Rauchen und Übergewicht sowie deren Folgeerkrankungen einmal mehr gut, sich zu überlegen, wie wir unseren Lebensstil noch gesünder gestalten könnten. Viel Bewegung (gemäss WHO mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche) und eine Ernährung, welche möglichst keinen Junkfood, bzw. verarbeitete Nahrung enthält - Iss nichts, wofür Werbung gemacht wird! ;-) In meiner Schlussphase in der Klinik Sonnenhalde war es pandemiebedingt nicht möglich, Präsenzveranstaltungen wie Journal Clubs durchzuführen. Deshalb habe ich ein Video erstellt, welches ich nicht öffentlich verlinkt habe, den Leser*innen dieses Newsletters aber gern zur Verfügung stelle. Du kannst es gern auch an andere Interessierte weiterleiten. Darin nehme ich die Psychiatrie im Psychopharmaka-Zeitalter kritisch unter die Lupe und stelle ein paar hoffnungsvolle Alternativen und Ergänzungen vor. Du kannst die beiden Videos auf Youtube anschauen: Teil 1 und Teil 2. Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Newsletter etwas Ermutigendes, Hilfreiches und Neues weitergeben. Wie immer freue ich mich über Feedbacks. Falls noch nicht geschehen: Schau Dir das kostenlose Einführungsvideo von unserem Onlinekurs hier an!
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